Entstehungsgeschichte

Es gibt wenige Stoffe, die so viel Wiedererkennungswert haben, wie Homers Odyssee:

Nach dem trojanischen Krieg will der Held Odysseus nach Hause. Durch seinen Übermut schneidet der Sieger sich aber ins eigene Fleisch: Als er den Gott Poseidon beleidigt, schwört dieser, ihn nie wieder nach Hause kommen zu lassen. Während die anderen Soldaten längst wieder bei ihren Familien sind, warten Odysseus‘ Frau Penelope und sein Sohn Telemachos viele Jahre vergeblich auf ihn. Auf seiner Heimreise muss sich der Held vielen Gefahren stellen. So gerät er mit seinen Gefährten in die Gefangenschaft des Zyklopen, wird von der Zauberin Kirke, die seine Kameraden in Schweine verwandelt, festgehalten und sitzt beinahe für immer auf der Insel der bildhübschen Nymphe Kalypso fest. Nachdem er seine Mitstreiter durch den betörenden Gesang der Sirenen verloren hat, strandet er schließlich alleine auf einer Insel, auf der ihm endlich geholfen wird, nach Hause zu kommen.

Für das BORG Musical 2018 haben wir die Odyssee komplett umgekrempelt: In vielen spannenden Diskussionen und Schreibwerkstätten haben wir besprochen, wie man Odysseus‘ Reise in die heutige Zeit bringen könnte. Welche Abenteuer würden wohl heute auf den Kriegsheimkehrer warten? Welchen Prüfungen müsste er sich stellen? Aus den Antworten auf diese Fragen entstand unsere eigene Odyssee: Ein Roadtrip quer durch Europa. Ein Europa, durch das auch heute noch Menschen irren, seien es Flüchtlinge, Reisende oder Sinnsuchende.
Nachdem der Handlungsverlauf feststand, hat der Regisseur Georg Schütky eine Dialogfassung entworfen. Die Gespräche wurden den Darstellern dabei quasi in den Mund geschrieben und werden während der Proben solange angepasst, bis sich auch das letzte Wort perfekt einfügt.
Die Songs wurden in Zusammenarbeit mit den Musiklehrer_innen des BORG Kindberg so ausgewählt, dass sie die Gefühlswelt der Charaktere perfekt widerspiegeln. Auch die Arrangements wurden auf die Story zugeschnitten. So weichen laute E-Gitarren zum Beispiel Midi-Blockflöten oder Streichersätzen. Die Lieder reichen dabei von Tower of Power, Earth Wind and Fire, den Doobie Brothers, über ein Schlagermedley, Michael Jackson und Jazzstandards bis hin zu AC/DC. Es ist also für jeden Geschmack etwas dabei.
Musik und Story sind aber nicht alles, was wir selbst erarbeiten. Auch das digitale Bühnenbild, diesmal ein live bespielter Greenscreen, die Kostüme, das Marketing, die Homepage und alles, was zu einer richtigen Musicalproduktion dazugehört, wird von uns gestaltet. Vor uns liegt also ein spannender Weg und auch eine kleine Odyssee, die letztlich wieder zu einer einzigartigen Aufführung führen wird.